
Axel Dammler ist Geschäftsführer von iconkids & youth, dem größten deutschen Spezialinstitut für Kinder- und Jugendforschung
Im europäischen Kindermarkt schafft es kaum eine Lizenz, in verschiedenen Ländern und bei allen Zielgruppen gleich stark zu sein. Dies zeigen die Ergebnisse des neuesten Kids License Monitors, einer Studie des Münchner Kinder- und Jugendforschungsinstituts iconkids & youth, mit dem Griffiths Consulting als auf Kinder und Familien spezialisierte PR-Agentur oft zusammen arbeitet.
Die “Monster Uni” von Disney zum Beispiel kommt auf den ersten Blick in Deutschland, Frankreich (je 67 Prozent Anziehungskraft) und Großbritannien (73 Prozent) recht ähnlich an. Doch während die Lizenz in UK “unisex” ist (Jungen: 72 Prozent / Mädchen 74 Prozent), gefällt sie in Deutschland Jungen klar besser (Jungen: 75 Prozent / Mädchen 58 Prozent), in Frankreich dagegen eher den Mädchen (Jungen: 65 Prozent / Mädchen 70 Prozent).
Auch bei den Altersgruppen gibt es Unterschiede zwischen den Ländern: “Dragons – Die Reiter von Berk” holen in Deutschland und Großbritannien besonders Jungs im Grundschulalter ab, in Frankreich begeistern sie auch noch die zehn- bis zwölfjährigen Jungs. Und Minnie Mouse ist in Großbritannien und Frankreich besonders bei Mädchen im Vorschulalter bis sechs Jahre ein Star, in Deutschland gefällt sie auch noch im Grundschulalter.
Der Kids License Monitor wird als Onlinestudie zeitgleich in Deutschland, Frankreich und UK durchgeführt. Insgesamt haben 1.228 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren teilgenommen. Abgefragt wurden 72 verschiedene Lizenzthemen in allen relevanten Dimensionen, wie Bekanntheit, Anziehungskraft, Marktposition, Warengruppen-Zuordnung oder Markenbesitz.
Die Untersuchung lässt auch Rückschlüsse auf das Potential von Lizenzthemen zu: So finden 81 Prozent der deutschen Kinder die App Talking Tom toll, aber nur jedes Fünfte besitzt derzeit T-Shirt, Rucksack oder auch eine Tasse von dieser Lizenz. Neben Bekanntheit, Beliebtheit und wahrgenommener Verfügbarkeit beinhaltet die Studie auch Ergebnisse zum Hype-Faktor der Lizenzen oder dem Besitz von Lizenzprodukten.