Beliebter als Social Media: Fototermin für Journalisten. Foto: Stephen Petrat
Pressearbeit via Social Media? Der Hype ist vorbei, bevor er sogar bei Vielen überhaupt ankam. Laut einer gerade veröffentlichten Studie des ECCO-Netzwerkes, verwendet nur noch jeder zehnte Journalist Facebook und Co häufig zur Informationsbeschaffung. Über die Hälfte nutzen jedoch die altbekannte Pressemitteilung . Noch im Jahr 2012 hatten bei der gleichen Befragung über 80 Prozent der Journalisten soziale Netzwerke als wichtige Informationsquelle bezeichnet.
Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen als auf Kinder-PR und Familien-PR spezialisierte Agentur. Wir können sogar noch weiter gehen und aufgrund vielfältiger Beobachtungen und Gespräche sagen: Wenige unserer Pressekontakte in Elternzeitschriften und anderen Publikumsmedien nutzten jemals soziale Medien für ihre Recherchen.
Dass laut der aktuellen Umfrage klassische PR-Veranstaltungen wie Pressekonferenzen, Pressegespräche und Einzelinterviews auch unwichtiger wurden, überrascht erfahrene PR-Leute nicht. Wenn Redaktionen schrumpfen und freie Journalisten um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen, dann haben Journalisten einfach keine Zeit für Besucher oder externe Termine, erst recht nicht, wenn sie zusätzlich noch anreisen müssen. Fast die Hälfte (48,9 Prozent) der Antwortenden bestätigen die sinkende Bedeutung dieser PR-Instrumente. Pressemitteilungen sind immer noch der bevorzugte Kommunikationsweg, persönliche Kontakte sind weiterhin das A und O effektiver Pressearbeit, Einzel- und Hintergrundgespräche bleiben weiterhin beliebt. Sogar am richtigen Zeitpunkt dafür hat sich nichts geändert: dienstags, mittwochs und donnerstags zwischen 10:00 und 12:00 Uhr. Auch Abendtermine oder Pressefrühstücke – in Großbritannien ein Renner – sind immer noch nicht besonders gern gesehen.
Quelle:
ECCO (An der Online-Befragung im Dezember 2013 beteiligten sich 324 Journalisten aller Mediengattungen in Deutschland und Österreich.)